Brauchtum

Tradition und Brauchtum werden in Biersdorf weiterhin gelebt!

Karneval

Karneval hat in Biersdorf am See eine lange Tradition. Den Ortsansässigen Karnevalsverein „die Seepferdchen“ gibt es seit über 30 Jahren.
Er veranstaltet zwei Kappensitzungen, einen Karnevalsumzug und, als besonderes Highlight, zwei Wochen nach Karneval, das traditionelle Männerballettfestival. Für die kleinen Narren gibt es jede Session Kinderkarneval. Ebenso traditionell gehört zum Abschluss der Session das Heringsessen dazu.

An Weiberdonnerstag haben die Biersdorfer Möhnen (Gruppe närrischer Weiber) das Sagen im Ort und ziehen von Haus zu Haus durchs Dorf. In manchen Häusern wird mit den Bewohnern geschunkelt, gesungen und angestoßen, bevor die Möhnenschar ins nächste Haus zieht. Der Abschluss findet im Bürgerhaus beim Wagenbauverein statt, wo man Karnevalsverein und die Möhnen aus dem Nachbarort Wiersdorf trifft. Der Wagenbauverein unterstützt den Karnevalsverein jede Session und das mittlerweile seit vielen Jahren, indem jede Session ein mottogetreuer Karnevalswagen aufgebaut wird, um damit beim Karnevalsumzug durch die Straßen Biersdorfs zu ziehen. Der Karnevalsumzug an Karnevalssonntag ist der jede Session der Abschluss der Biersdorfer Narrenzeit.

Hüttenbrennen

Das Hüttenbrennen ist ein althergebrachter Brauch in einigen Orten der Eifel. Er wird jedes Jahr an Schafssonntag, dem ersten Sonntag nach Fastnacht, begangen.

In Biersdorf am See werden zwei Balkenkreuze mit Stroh und Reisig umbunden und nach Anbruch der Dunkelheit angezündet. Hierbei spielt die Rivalität der „Duarfer“ und „Baacher“ natürlich auch wieder eine Rolle. Jede Gruppe hat ihr eigenes Kreuz und die Dorfgemeinschaft ist beim Anzünden dabei.
Nach dem Abbrennen trifft sich die Dorfgemeinschaft bei heißem Kakao und Rührei.

Klappern

In der Eifel, ersetzen die so genannten Klappern an Ostern die Kirchenglocken und Schellen. Mit „Klappern“ werden verschiedene Holzgegenstände bezeichnet, die durch Bewegung einen einschneidenden Ton erzeugen können. Das Geläut soll nach einer alten Überlieferung zum Ablegen der Beichte rufen sowie an den Tod Christi erinnern. Bereits am Gründonnerstag läuten die Altarschellen in der Abendmahlmesse nicht mehr. Zuvor verstummen die Kirchenglocken. Stattdessen bestimmen fortan Holzklappengeräusche die feierliche Geräuschkulisse bis zum Ostermontag.

In Biersorf zieht die Dorfjugend mit ihren Klappern durch das Dorf und ersetzen damit die verstummten Glocken. Ihr Schweigen steht dabei für die Grabesruhe Christi. Während der Klappertage sind die Glocken, so sagt der Volksmund, nach Rom geflogen, um dort eine Beichte abzulegen.

Am Nachmittag des Karsamstags ziehen die Kinder auch von Haus zu Haus, um von den Biersdorfern für ihre Dienste mit Ostereiern, Süßigkeiten oder Geld entlohnt zu werden.

Umzug St. Martin

Der wohl bekannteste Brauch ist St. Martin. Jedes Jahr am 10. November ziehen die Kinder und Erwachsenen aus Biersdorf und den umliegenden Gemeinden singend durch das Dorf. Am Anfang des Zuges reitet Sankt Martin auf seinem Pferd. Begleitet wird es von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr, die mit Fackeln den Weg erleuchten.
Ihnen folgen die Kinder mit selbstgebastelten Laternen und singen Martinslieder. Dabei werden sie vom Musikverein Biersdorf begleitet. Am Ziel des Umzugs, am Bürgerhaus, erhalten die Kinder die traditionelle Martinsbrezel. Im Anschluss findet eine Verlosung statt, bei der sehr viele schöne Preise verlost werden.
Veranstaltet und durchgeführt wird der Abend vom Karnevalsverein unter Mithilfe der Gemeinde, des Musikvereins, der Feuerwehr und der Jugendfeuerwehr.

Sternsinger

Um den Dreikönigstag am 6. Januar gehen die Messdiener aus Biersdorf verkleidet als die Heiligen Drei Könige, von Haus zu Haus. Sie singen den Menschen etwas vor und sammeln Geld für arme Kinder.

Zum Dank für die Spenden wird das Haus des Spenders gesegnet. Dazu schreiben die Sternsinger die Buchstaben C, M und B sowie die Jahreszahl an die Tür. C, M und B stehen für „Christus mansionem benedicat“ oder auf Deutsch: „Christus segne dieses Haus“.